EDITORIAL

Mehrwert Zukunft

Der 360-Grad-Nachhaltigkeitsgedanke von Grohe beinhaltet nicht nur die Wassereinsparung durch konkrete Technologien, sondern bereits eine nachhaltige Produktion, menschenwürdige Arbeitsbedingungen, Unterstützung von sozialen Projekten, Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und vieles mehr. Grohe beschränkt sich somit nicht nur auf die eigenen Produkte, sondern engagiert sich offen für eine ganzheitliche nachhaltige Zukunft. Dies ist ein Thema, mit dem sich auch Architekten tagtäglich auseinandersetzen müssen: Wie können sie die Zukunft nachhaltiger gestalten?

Auch bei den Projekten dieser 8. Ausgabe konzentrieren sich die Architekten stark darauf, mit der Umgebung zu interagieren, und beachten, welche Auswirkungen ihre Gestaltung auf die Umwelt hat. Bei der Erweiterung und Sanierung einer Kindertagesstätte in Berlin-Tegel haben Anderhalten Architekten aus Berlin einen kindgerechten Umbau mit viel Bezug zur Natur geschaffen. Große Fassadenöffnungen und Sichtbeziehungen nach draußen machen die grüne Umgebung auch im Innenraum erlebbar. Ein zentraler Marktplatz sowie eine einheitliche Fassadengestaltung aus Lärchenholz verbinden den Altbau und die Erweiterung.

Das kooperative Architekturbüro Space&Matter aus Amsterdam wurde kurz nach der Finanzkrise 2009 gegründet. Da die Aufträge fehlten, orientierten sich die Architekten eher an konzeptionellen Aufgaben und der Projektentwicklung: Sie entwickelten ein Architektur übergreifendes Bürokonzept. Eines ihrer ersten Projekte war das „SWEETS hotel“. Aufgrund der Digitalisierung wurden die Brückenwärterhäuschen obsolet, die entlang der Amsterdamer Grachten angeordnet sind. Space&Matter konnte die Stadtverwaltung von der Idee überzeugen, die Häuschen ganzheitlich als über die Stadt verteilte Hotelzimmer, „SWEETS“, anzubieten. Beim Bauweltpreis 2013 gewannen die Architekten hierfür eine Anerkennung.

Das Münchener Lindberghatelier liegt in einem Gewerbegebiet im Norden der Stadt und wurde 2017 von Nickl&Partner Architekten durch eine Aufstockung ergänzt. Die bereits bestehende Bürofläche von Nickl&Partner im 1. Obergeschoss wurde in diesem Zuge umstrukturiert. In der neuen, transparenten Erweiterung auf dem Dach befindet sich nun die Entwurfsabteilung des Büros. Durch die Mischung aus offenen Arbeitsbereichen, Kommunikationsinseln und konzentrierten abgeschlossenen Arbeitskojen wird ein Austausch über den Dächern der Stadt gefördert.

Auch wir bleiben im Gespräch!

Boris Schade-Bünsow, Chefredakteur Bauwelt

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